N26 und DKB sind zwei der bekanntesten Online-Banken in Deutschland und erfreuen sich insbesondere bei jungem Publikum großer Beliebtheit. Die Vielzahl von angebotenen Finanzdienstleistungen spricht viele unterschiedliche Kunden an. Auch wenn sich beide Banken auf den ersten Blick sehr ähnlich sind, haben sie im direkten Vergleich Stärken und Schwächen, die bei der Wahl des richtigen Kontos von den Kunden berücksichtigt werden müssen.
In diesem Artikel werden wir die beiden Banken gegenüberstellen, die wichtigsten Unterschiede zwischen ihnen aufzeigen und am Ende eine Empfehlung aussprechen, welche Bank sich für welchen Kundentyp am besten eignet.
N26 bietet seinen Kunden insgesamt drei verschiedene Kontomodelle an:
Das Girokonto enthält alle grundlegenden Funktionen wie Überweisungen, Daueraufträge und Lastschriften und kommt mit einer VISA Karte. Wer viel im Ausland unterwegs ist, für den ist das N26 You Konto bestens geeignet. Dieses Modell bietet zusätzliche Vorteile wie eine kostenlose Kreditkarte, eine Reiseversicherung und eine erhöhte Auslandsgebührenfreiheit. Wenn du Selbstständiger oder Unternehmer bist, bietet dir das N26 Business Konto alles, was du brauchst. Es ist speziell für Geschäftsleute gedacht und bietet zusätzliche Funktionen wie eine Rechnungsstellungsfunktion und deutlich höhere Überziehungskreditrahmen.
Die DKB hingegen bietet nur ein einziges Girokonto an. Dieses Kontomodell enthält ebenfalls alle grundlegenden Funktionen wie Überweisungen, Daueraufträge und Lastschriften und ist außerdem immer kostenlos, auch wenn man kein Aktivkunde mit einem regelmäßigen Geldeingang von mindestens 700 € ist.
Zusätzlich zum Kontomodell kommt bei der DKB standardmäßig auch eine kostenlose VISA-Kreditkarte dazu, die weltweit genutzt werden kann. Im Vergleich zu N26 bietet die DKB also nicht so viel Flexibilität, hat dafür aber ein Konto mit einem herausragenden Preis-Leistungs-Verhältnis.
Der Kontoeröffnungsprozess bei N26 ist äußerst simpel und kann online innerhalb weniger Minuten abgeschlossen werden. Der Kunde muss lediglich einige persönliche Daten angeben und ein Video-Ident-Verfahren am Laptop oder Smartphone durchführen. Nach erfolgreicher Verifizierung erhält der Kunde umgehend Zugang zu seinem Konto und kann es sofort nutzen. Auf Papierkram, Briefe und sonstiges verzichtet N26 vollständig.
Alle notwendigen Kontounterlagen können online eingesehen und verwaltet werden.
Auch bei der DKB ist der Kontoeröffnungsprozess natürlich kein Hexenwerk. Wie auch N26 hat die DKB keine eigenen Filialen. Entsprechend wird auch hier die Eröffnung des Kontos komplett online durchgeführt. An den Datenschutz hat die Deutsche Kreditbank jedoch etwas höhere Ansprüche. Der Kunde muss zusätzlich zu den persönlichen Daten auch eine Kopie des Personalausweises oder Reisepasses hochladen. Nach erfolgreicher Prüfung der Unterlagen erhält der Kunde Zugang zu seinem Konto und kann es gleich nutzen. Bei der DKB sind also ein paar mehr Schritte erforderlich, um die Identität des Kunden zu verifizieren und danach ein Konto zu eröffnen. Insgesamt ist der Prozess der Kontoeröffnung aber bei beiden Banken ähnlich leicht und mit wenig Aufwand verbunden.
Eine Aussage in Bezug auf die Kosten ist für einen Vergleich zwischen DKB und N26 gar nicht so einfach. Die N26 bietet eine gewisse Flexibilität, da sie über drei verschiedene Kontomodelle verfügt, die unterschiedliche Gebührenstrukturen aufweisen. Jedoch ist keines dieser Konten unmittelbar mit dem Konto der DKB vergleichbar. Das kostenlose Girokonto enthält keine monatlichen Kontoführungsgebühren, aber es fallen Kosten an, wenn der Kunde bestimmte Dienste, wie etwa Bargeldabhebungen im Ausland, nutzt.
Für das N26 You Konto wird zwar eine monatliche Gebühr von 9,90 € fällig, dafür enthält es zusätzliche Vorteile wie eine kostenlose Kreditkarte, Gebührenfreiheit im Ausland und eine Reiseversicherung. Das N26 Business Konto enthält eine monatliche Gebühr von 16,90 €, bietet dafür aber noch einige nützliche Funktionen für Selbstständige und Unternehmer, wie die Rechnungsstellung und eine Schnittstelle mit der Buchhaltung.
Die DKB bietet lediglich ein kostenloses Girokonto ohne Kontoführungsgebühren an. Bestimmte Dienstleistungen wie Bargeldabhebungen im Ausland kosten aber dennoch Geld. Bei den Zinskosten hatte die DKB bis vor kurzem noch klar die Nase vorn. Lediglich 6,56 % Überziehungszins wurden bei negativen Kontoständen fällig. Zwar wurde dieser Zinssatz zuletzt stark erhöht und liegt jetzt bei 9,29 %, damit ist er aber weiterhin deutlich niedriger, als jener bei N26. Hier liegt der Sollzinssatz bei satten 9,89 % (Stand: 01/2023).
Beide Banken bieten eine mobile App an, die es den Kunden ermöglicht, ihre Finanzen von überall aus zu verwalten. Die N26 App ist sehr intuitiv und benutzerfreundlich. Sie bietet eine Vielzahl von Funktionen wie Überweisungen, Daueraufträge und Lastschriften an, ohne dass der Kunde hier den Überblick verliert. Kontostände und Transaktionen können mit einem Klick in Echtzeit angezeigt werden und mit den sogenannten Spaces können N26 Kunden ihre Finanzen schnell und einfach in der App verwalten. Bei Überweisungen werden keine lästigen TANs oder andere Codes benötigt, da der Kunde sich per Fingerabdruck einloggen und die Transaktion per Eingabe des Pins bestätigen kann.
Die DKB App bietet neben den Standardfunktionen wie Überweisungen, Daueraufträge und Lastschriften auch noch eine Vielzahl an weiteren kleinen Tools an. Kontostände und Transaktionen können auch hier in Echtzeit angezeigt werden. Für bestimmte Transaktionen kann der Kunde einstellen, dass er umgehend per Push-Benachrichtigung über diese informiert wird. Ein großer Vorteil der DKB App ist die integrierte Kamera-Funktion. Sie erlaubt es den Nutzern, Rechnungen und Belege einzuscannen und direkt über die App an die Bank zu senden. Eine weitere Besonderheit ist die Möglichkeit, an Geldautomaten Bargeld abzuheben, ohne dass eine Karte vorliegen muss.
Die App kann die Echtheit des Kunden über einen Code am Automaten verifizieren und dem Kunden dort somit Zugriff auf sein Konto bieten.
Bei beiden Banken ist in Bezug auf Zinsen, wie aktuell bei den meisten Geldinstituten, nicht viel zu holen. Die DKB bietet ein höheres Tagesgeldzinsniveau als N26, dieser liegt derzeit trotzdem nur bei 0,5 %. Bei N26 Geld anzulegen, ist allerdings noch ungünstiger. Die Online-Bank bietet lediglich einen Zinssatz von 0,01 %, also faktisch eigentlich nichts. Auch wenn Kunden auf ihrem DKB-Konto ein Vielfaches der Rendite erzielen würden, empfiehlt es sich derzeit bei beiden Instituten nicht, das Geld auf ein Tagesgeldkonto anzulegen.
Wer trotzdem investieren möchte, der wird möglicherweise im Geldanlagebereich der DKB fündig. Die DKB bietet neben dem Girokonto auch die Eröffnung eines Wertpapierkontos mit teilweise äußerst attraktiven Angeboten. N26 bietet im Bereich Investment hingegen gar keine Produkte an.
Wer sich vorher noch nicht so viel mit modernem Online-Banking beschäftigt hat, der wird vor allem bei N26 ins Staunen kommen. Kein Papierkram, kein Code und keine umständlichen Überweisungen mit drei verschiedenen Geräten. Name und IBAN eintippen, Pin eingeben, fertig. Mit der Echtzeitüberweisung ist das Geld gegen eine Gebühr von 49 Cent sogar innerhalb weniger Sekunden auf dem Empfängerkonto. Aber auch die DKB hat in diesem Bereich nachgelegt. Während die Berliner Bank sich zu Beginn primär auf das Browser-Banking konzentriert hat, bietet sie mittlerweile auch eine schöne und funktionale App. Diese steht der N26 von den Dienstleistungen in nichts nach, die App von N26 ist aber deutlich intuitiver, nutzerfreundlicher und bietet den Kunden ein besseres Banking-Erlebnis.
Beide Banken bieten ihren Kunden eine hohe Servicequalität. Über die mobile App steht bei N26 eine 24/7-Kundenbetreuung zur Verfügung. Zu den gewöhnlichen Zeiten erhält man auch Unterstützung per E-Mail oder Telefon. Der Chatbot kann viele einfache Fragen beantworten und Probleme lösen. Bei wirklich komplexen Sachverhalten ist er jedoch überfragt.
Bei der DKB bietet werden die Kunden primär über E-Mail und Telefon betreut. Außerdem gibt es auch eine umfangreiche FAQ-Sektion auf der Website und ein Forum, in dem Kunden Fragen stellen und Antworten von anderen Kunden oder Mitarbeitern erhalten können. Laut Bewertungen im Netz genießen beide Banken eine gute Reputation in Bezug auf Service und Support. Auch bei der Kundenzufriedenheit sind sowohl die DKB als auch N26 weit vorn mit dabei.
Welches Konto für dich das Bessere ist, hängt tatsächlich in erster Linie von deinen eigenen Ansprüchen ab. Die DKB bietet ein solides, gebührenfreies Konto mit einem hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis an. Da auch das Browser-Banking und die Leistungen im Bereich um den Vermögensaufbau hier gut ausgebaut sind, ist es potenziell besser als Hauptkonto geeignet.
Die N26 spricht mit ihren Produkten eine sehr heterogene Kundengruppe an. Vom Weltenbummler bis zum Geschäftsmann findet hier jeder ein passendes Konto. Auch wenn die App wirklich exzellent ist, vermisst man hier einige Funktionen, die man auf seinem Hauptkonto haben möchte. N26 ist daher eher zur Nutzung als Nebenkonto geeignet.
Es gibt keine allgemeingültige Antwort darauf, welche Bank besser ist, da jeder Einzelne andere Anforderungen und Präferenzen hat. Beide Banken, DKB und N26, haben ihre eigenen Stärken und Schwächen. Die DKB bietet aktuell etwas höhere Zinsen beim Tagesgeld an, während N26 besonders bei der einfachen Kontoeröffnung mit der intuitiven App punktet.
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